Als Veranstalter verweisen wir nicht ohne Stolz auf die über 115 Jahre alte Geschichte des Gillerbergfestes. An dieser Stelle erzählen wir die Geschichte zum Bergturnfest von seinen Anfängen bis heute.
Alljährlich findet auf dem "Giller" - der Ginsberg Heide - das größte Bergturnfest Deutschlands statt. Dieses Fest lockt zahlreiche Sportler aus nah und fern an. Dazu feiern dieses Sportfest mit langer Tradition, das bei vielen im Laufe der Zeit “Kult” geworden ist, schon junge aber auch die älteren Jahrgänge. Viele Generationen haben sich schon im Sommer auf dem Giller an dem Sportfest beteiligt. Seit dem Jahr 1907 wird das Bergturnfest, das vom Siegerland Turngau veranstaltet wird, ausgetragen. Als sich im Jahre 1907 eine verhältnismäßig kleine Turnerschar erstmals auf dem Gillerberg zu einem volkstümlichen Wettkampf einfand, dachte wohl niemand daran, welche großen Veranstaltungen sich aus diesem bescheidenen Anfang entwickeln würden.
Wir können es uns heute kaum noch vorstellen, wie schlicht und doch so froh es bei den ersten Festen zuging. Eine Gasse von etwa 200 x 20 m wurde in die Heide gemäht. Das war die Laufbahn. Kugel, Stein und Schleuderball konnte man überall werfen, es war ja Platz genug vorhanden. Die meiste Arbeit machte die Vorbereitung der Sprunggruben. Sie mussten mit den Anlaufbahnen jährlich und je nach Bedarf neu angelegt werden, da sie immer wieder zugewachsen waren. Die Ringer brauchten noch keine Matten, denn der Heideboden war weich, nur häufig etwas zu nass.
Die ständige Ausdehnung der Beteiligung an den Gillerbergfesten nährte die Absichten zum Erwerb des Geländes für dessen notwendigen Ausbau. Nach jahrelangen vergeblichen Bemühungen, den Platz käuflich zu erwerben und den Ausbau im Wege der ordentlichen Arbeit durchzuführen, gelang es in langwierigen Verhandlungen mit der Hofginsberger Haubergsgenossenschaft Grund mit Wirkung vom 1. Mai 1932 einen Pachtvertrag auf die Dauer von 30 Jahren zu schließen. Als im Winter 1931/32 der Freiwillige Arbeitsdienst eingerichtet wurde, entschied man sich mit dessen Hilfe den Ausbau des Platzes durchzuführen.
Mit der Unterstützung durch das Arbeitsamt Siegen mobilisierte der Siegerland-Turngau bzw. der zuständige 1. Bezirk als eine der ersten Stellen den Freiwilligen Arbeitsdienst im Siegerland. Neben der Arbeitsleistung des Freiwilligen Arbeitsdienstes, zu der fast ausschließlich Turner herangezogen wurden, leisteten in den letzten Wochen vor Fertigstellung des Platzes Turnkameraden aus verschiedenen Vereinen des 1. Bezirks an Samstagnachmittagen noch zusätzliche Arbeit. Die Planierungs- und sonstigen Arbeiten begannen am 1. Februar und waren Ende Juli 1932 fertig. Viel Arbeit und Kosten verursachte noch die Herrichtung einer 400 Meter langen Rundbahn. Bereits das Gillerbergfest 1932 konnte auf der neuen Kampfstätte durchgeführt werden.